Zeichnen, sägen, raspeln – so entstehen die Schnitzmesser der 6a

Auch in dieser Woche widmet sich die 6a der Wilhelm-Focke-Oberschule wieder dem Werkstoff Holz. Aus Holzblöcken, Metallklingen und Messingstäben stellen die Schülerinnen und Schüler heute Schnitzmesser her.

Einleitend werden die Inhalte der letzten Unterrichtsstunde rekapituliert. Michael Baune hatte erzählt, wie sich der Stamm eines Baumes aufbaut. An die Markröhre können sich noch einige erinnern: Sie war einst der Spross der Jungpflanze. Die umschließenden Lagen lassen auf das Alter des Baumes schließen.

Dann gibt Michale Baune bekannt, was in dieser Stunde geplant ist: „Zeichnen, sägen, raspeln“ steht auf dem Plan. Nach der Grundlagenvermittlung in der vergangenen Woche ist heute also Praxis angesagt. Als erstes erhalten alle einen kleinen, rechteckigen Holzblock mit einer Einkerbung für die Klinge und  eine Schablone in der Form eines Messergriffes.

Michael Baune zeichnet Schablonen.
Michael Baune zeichnet Schablonen.

Richtig cool: Auf den Holzblöcken stehen schon die Namen der Kinder, Michael hat diese Personalisierung vergangene Woche vorbereitet. Nun wird der Schablonenumriss aufgezeichnet, um die zukünftigen Messergriffe zu gestalten. Schnitzmesser sollten gut in der Hand liegen!  Dafür benötigen wir als nächstes die  Laubsägen und müssen die feinen Sägeblätter einspannen. Ausgegeben wird beides durch den „Werkzeugdienst“ und das klappt auch reibungslos.  Nachdem dann die Holzteile an den Werktischen befestigt sind, kann losgesägt werden – bald gibt es jedoch erste Komplikationen. Die Sägeblätter sind ZIEMLICH fein und reißen schnell:  Der Rekord pro Säge liegt bei  fünf zerbrochenen Blättern. Gut, dass genug Ersatz zur Verfügung steht. Niemand gibt auf und nach einer Weile sind alle Messergriffe grob ausgesägt.

Joris schneidet den Griff aus.
Joris schneidet den Griff aus.

Im nächsten Schritt wird der Griff in Form gebracht. Mithilfe von Raspeln geben die Kinder ihren Griffen Kontur, bevor dem Holz durch Sandpapier der letzte Schliff verpasst wird. Dabei heißt es aufpassen, damit die eingelaserten Namen auf dem Griff nicht dem Sandpapier wieder zum Opfer fallen.

Aus rau wird weich: Sandpapier kommt zum Einsatz.
Aus rau wird weich: Sandpapier kommt zum Einsatz.

Nach kritischer Prüfung der Ergebnisse durch die beiden Wissenschaftler aus dem SFB kann Ingmar Bösing heute schon die ersten Klingen einsetzen. Dafür hat er Klebstoff angerührt. „ Das ist ein einfacher Zwei-Komponenten-Kleber“, verrät Michael mit einem Augenzwinkern, „wie der aus dem Supermarkt“. Die Klingen legt Ingmar in die Einkerbungen und gibt den Kleber dazu. Zusätzlich fixiert er die Klingen mit kleinen Messingstäben.

Die überstehenden Enden der Messingstäbe werden mit einer Zange abgebrochen und die Klingen zum Schutz vor Verletzungen mit Klebeband versehen.

Paul ist heute als erster fertig und hilft den Anderen beim Sägen und Schleifen. Lehrerin Romina von Öhsen wundert sich nicht über Pauls handwerkliches Geschick: „Ich glaube, er will Förster werden“, erzählt sie mir. Dann kann Paul sich ja schon auf die nächste Stunde freuen, wenn die Messer erstmalig für das Schnitzen eines Quirls zum Einsatz kommen.

Phillip präsentiert sein fertiges Schnitzmesser.
Phillip präsentiert sein fertiges Schnitzmesser.

Zu guter Letzt geht es für die Kinder ans Aufräumen. Kurz unterbrochen werden wir dabei von einer feiernden Meute: Der 10. Jahrgang der Schule und einige Lehrkräfte bahnen sich – kostümiert und mit einer Boombox ausgestattet – ihren Weg durch die Schule und unseren Werkraum. Da kann die 6a nur staunen.

Huch, was ist denn hier auf einmal los?
Huch, was ist denn hier auf einmal los?

Darian Harff ist studentischer Mitarbeiter im Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit, das erste Mal bei einer Unterrichtsstunde des SFB dabei und positiv beeindruckt von der kommunikativen 6a, die den verschlafenen Neuankömmling mit einem halb gesungenen „Guten Morgen, Herr Harff“ und vielen Fragen begrüßte: „Bist du auch von der Uni? Bist du ein richtiger Fotograf? Darf ich auch mal mit der Kamera schießen?“

Bildquellen

  • Michael Baunes Schablonen: SFB 1232 / Darian Harff
  • Joris und der Holzgriff: SFB 1232 / Darian Harff
  • Holzgriff und Sandpapier: SFB 1232 / Darian Harff
  • Bösings Klebstoff: SFB 1232 / Darian Harff
  • Bösing fügt Klinge und Griff zusammen: SFB 1232 / Darian Harff
  • Phillip präsentiert sein fertiges Schnitzmesser: SFB 1232 / Darian Harff
  • Staunende 6a: SFB 1232 / Darian Harff
  • DSC_0089_2: SFB 1232 / Darian Harff
  • Linus raspelt: SFB 1232 / Darian Harff

3 Antworten auf „Zeichnen, sägen, raspeln – so entstehen die Schnitzmesser der 6a“

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