Programmieren ist angesagt. Zumindest bei den Kids der 5a. Im Vorfeld befragt, worauf sie sich am meisten freuen, war die überwältigende Antwort: Programmieren. Da war der Druck schon nicht unerheblich für diese Unterrichtseinheit ;).
Und dann zeigte sich in der ersten Stunde, dass die Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler hier weit auseinandergehen. Während einige zu Hause mit den Eltern schon erste Programmierkenntnisse erworben oder bei Geburtstagsfeiern kleine Roboter programmiert haben, können andere nur rudimentär mit der Computertastatur umgehen. Also, alle abholen und mitnehmen, ohne dass sich jemand Anderes langweilt – das wird nicht einfach, war uns nach der ersten halben Stunde klar. Aber wär ja auch für uns langweilig, wenn da nicht etwas Herausforderung wäre.
Diese Unterrichtseinheit ist vorbereitet worden vom Mathematiklehrer Markus Leuschner und unseren Informatikern Sebastian Huhn (TP P01) und Jannis Stoppe (TP P02).
Um mit den Kindern in die Welt des Programmierens einzutauchen, hatten wir uns für Arduinos entschieden. Sebastian Huhn und Jannis Stoppe empfahlen, die wären am besten für einen Start geeignet. Der Arduino besteht aus Hardware und Software. Die Hardware ist ein kleines „Board“ mit einem Mikrocontroller und analogen und digitalen Ein- und Ausgängen. Die Software basiert auf der Programmiersprache Processing und soll auch technisch weniger Versierten den Zugang zur Programmierung und zu Mikrocontrollern erleichtern. Markus Leuschner hatte vorher noch nichts mit Arduinos gemacht und in den Monaten der Vorbereitung intensiv und mit viel Elan an den kleinen Programmiereinheiten getüftelt und die Projekte vorbereitet.
Angefangen haben wir die erste Stunde damit, mal gemeinsam zu gucken, was in unserem Alltag denn überhaupt programmierbar ist (und zwar hier). Im Abstimmungsverfahren lagen die Kinder 100 % richtig und konnten auch den Unterschied zwischen programmierbarem und „normalem“ Kühlschrank sofort erkennen. Über programmierbare Toiletten wurde einen Moment lang gerätselt, aber nee….
Na, dann also los! Markus Leuschner hatte die Arduinos in Schuhkartondeckel geklebt, damit sind sie und die vielen Kleinteile schnell aus- und wieder eingepackt. Gemeinsam und Schritt für Schritt erklärt, sollte als erstes eine LED zum Leuchten gebracht werden. Wozu sind welche Steckverbindungen auf dem Board notwendig? Wo ist der Plus- wo der Minuspol? Was ist ein Widerstand und wozu braucht man den? Diese Frage allerdings klärte sich ganz schnell, denn einige Widerstände waren dann doch nicht ganz korrekt gesteckt und schon rauchten die LEDs ab.
Am Ende der ersten Stunde dann hatten alle ihr Programm richtig aufgerufen, die Worte „if“ und „else“ verstanden und eine LED zum Leuchten gebracht. Viel Freude auf den Gesichtern – und viel Vorfreude auf die nächste Stunde bei den Kindern.
Claudia Sobich ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und für die Wissenschaftskommunikation im SFB 1232 zuständig.
Bildquellen
- Jannis Stoppe und Sebastian Huhn erklären wie’s geht: Bildrechte beim Autor
- Arduinos im Schuhkartondeckel: Bildrechte beim Autor
- Claudia Sobich: SFB 1232 / Maria Hilken
- Cornelia Große forscht über das Lernverhalten von Kindern und hilft heute auch beim Stecken der Kabel: Bildrechte beim Autor