Genug aller Trainings und Vorarbeiten: Heute dürfen die Mädchen ein eigenes Wohnhaus kreieren. Doch bevor es damit losgehen kann, befreien wir noch die Betonblöcke, die die Schülerinnen letzte Woche gegossen haben.
Nachdem sich der Beton nur widerwillig aus der Schalung gelöst hat und die Schülerinnen das Styropor buchstäblich rausgepopelt haben, erscheinen endlich unsere Betonbuchstaben. Ganz passabel geworden, nur leider lässt sich kein sinnvolles Wort daraus legen
Damit alle genug Zeit haben, ihre Ideen mit dem erlernten Wissen umzusetzen, wird heute gleich durchgestartet. Auf Skizzenpapier zeichnen die Schülerinnen zunächst einen ersten Entwurf. Dabei stellt ein Din-A4-großes Papier die Grundstücksfläche dar, die den Kindern zur Verfügung steht. Manche zeichnen sofort los, andere lassen sich Zeit und überlegen sich genau, wie ihr Haus aussehen soll. So lassen sich schon nach kurzer Zeit sowohl einige Grundrisszeichnungen als auch Zeichnungen der Fassaden erkennen.
Mareike gestaltet ein Käsehaus. Der Grundriss ist gewohnt viereckig, jedoch bilden Fassaden und Decke eine Art Gewölbe. Die rundlichen Fenster geben dem Haus den namengebenden Käselook. Kristinas Skizze zeigt ein zweistöckiges Haus mit Wintergarten und darüber befindlichem Balkon. Und Rabeas Wohnung sieht zwar von außen ganz gewöhnlich aus aber innen gestaltet sie Wände ohne rechten Winkel zur nächsten.
Nach einiger Zeit steht eine erste Schülerin auf, um sich Rat und Meinung von Luise Lübke einzuholen. Innerhalb weniger Sekunden steht fast die ganze Gruppe in einer geordneten Schlange vor Luise Lübke und erhofft sich Rückmeldung. Diese zeigt den Mädchen wie man mit kleinen Modellfiguren überprüfen kann, ob die Proportionen des Hauses, der Eingangstür, der Fenster usw. richtig sind und leitet damit direkt über zum nächsten Schritt. Die gefertigten Skizzen sollen nun auf Millimeterpapier übertragen werden, mit dessen Hilfe es möglich ist, sehr genau und mit den richtigen Proportionen zu arbeiten.
Nach getaner Arbeit soll 2D in 3D verwandelt werden. Den Mädchen stehen alle bereits genutzten Materialien zur Verfügung. Zusätzlich hat Luise Lübke sogenannte Archtekt(inn)enpappe für Boden und Wände, Kunststofffolie für Fenster und Wellpappe für das Dach mitgebracht. Styropor, Holzleisten, Schaschlikspieße, usw. – alles darf verbaut werden.
Nach einer Einführung in das richtige und sichere Nutzen von Cuttermessern, basteln die Schülerinnen los. Die Zeit vergeht wie im Fluge und schon ist die Stunde auch wieder rum. Doch Luise Lübke kann alle beruhigen: Wir haben noch eine gemeinsame Stunde und da können alle ihre Häuser fertig stellen.
Claudia Sobich ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und für die Wissenschaftskommunikation im SFB 1232 zuständig.
Bildquellen
- Styropor kann widerspenstig sein: SFB 1232 / Claudia Sobich
- kalp eben: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Das sieht schon ganz professionell aus: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Entwurfsbesprechung: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Wie arbeitet man mit Architekt*innenpappe?: Claudia Sobich / SFB 1232
- Claudia Sobich: SFB 1232 / Maria Hilken
- Luise Lübke steht mit Rat und Tat zur Seite: SFB 1232 / Claudia Sobich