Ab an die Universität!

Die Herbstferien sind vorbei und in unserer AG „MINTfarbige Zustände“ startet ein neues Projekt. Für die nächsten fünf Wochen fahren wir zu den zwei Informatikerinnen Dr. Nadine Dittert und Dr. Eva-Sophie Katterfeldt an die Universität, um gemeinsam mit ihnen Kissen intelligent werden lassen.

Nach den Ferien hatten nicht mehr alle ganz präsent, dass wir mit dem Bus pünktlich starten müssen und die Biologielehrerin, Kristina Cyris, die uns heute begleitet, sucht mit mir gemeinsam auf dem Schulhof und in der Mensa die Mädchen zusammen.  Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig, uns  alle gemeinsam auf den Weg zur Universität zu machen. Kristina Cyris erklärt an der Bushaltestelle kurz, worauf man beim Busfahren achten soll. Da kommt auch schon die Linie 31, die uns innerhalb von 10 Minuten zur Universität bringen soll. Nachdem alle einen Sitzplatz ergattern konnten und der Bus losgefahren ist, fangen auch schon die Spekulationen darüber an, wo genau wir hingehen und was wohl heute passieren wird. Viele der Mädchen berichten begeistert, dass sie in der Vergangenheit schon mal an der Universität gewesen sind und freuen sich auf die kommenden Wochen.

An der Universität angekommen, führt uns unser Weg direkt durch die Glashalle zum GW 2, wo sich im vierten Stock das FabLab befindet und wir von Nadine Dittert und Eva-Sophie Katterfeldt freundlich in Empfang genommen werden.

Unsere Wissenschaftlerinnen im Fablab
Unsere Wissenschaftlerinnen im Fablab

Nadine Dittert und Eva-Sophie Katterfeldt sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bei dimeb (Digitale Medien in der Bildung) und bieten mit dem Projekt „smile“ Schülerinnen ab der fünften Klasse bis hin zum Abitur Informationsveranstaltungen und Workshops an, um sie mit ihrer Begeisterung für Informatik anzustecken. Sie wollen damit den Anteil von Frauen in der IT-Branche erhöhen.

Ein sehr lobenswertes Vorhaben gerade auch für unsere Schülerinnen, die auf Nachfragen hin zugeben, dass sie nicht wirklich wissen, was sie mit dem Begriff Informatik anfangen sollen. Es fallen zwar treffende Begriffe wie „Bearbeitung von Informationen“, „Programmieren“ usw. aber was Informatikerinnen wirklich den ganzen Tag machen, weiß keiner zu beantworten. Nadine Dittert und Eva-Sophie Katterfeldt möchten das Rätsel aber nicht gleich auflösen, sondern es den Schülerinnen lieber direkt praktisch zeigen.

Der Titel des Projekts „Clever Kissen – Wie Kissen intelligent werden“, wirft die Frage in den Raum, was Kissen wohl für sinnvolle Funktionen haben müssten, um als intelligent bezeichnet werden zu können. Die Mädchen haben sehr praktische Ideen: Die Kissen könnten leuchten, damit man morgens sanft geweckt wird oder für das Sicherheitsgefühl, wenn es im Dunkeln mal gruselig wird. Sie könnten auch Musik machen, um beim Einschlafen zu helfen. Oder  aber auch als Fernbedienung dienen. Auch eine unterstützende Funktion bei einer Kissenschlacht wird vorgeschlagen:  Bei starker Erschütterung würde das Kissen zum Beispiel ein „Game over“ verlauten lassen. Sehr kreativ!

Wie man solche Funktionen programmieren kann, versuchen wir zunächst ohne das Kissen mit Hilfe eines kleinen Computers, der sich Calliope nennt, herauszufinden. Dieser kleine Computer sieht aus wie ein sechseckiger Stern und ist mit allerhand Dingen besetzt, wie LED-Lämpchen, Platinen, Knöpfen, Lautsprechern usw. Man kann sie sowohl an einen Laptop als auch an ein Batteriefach anschließen.

Mit Calliope coden
Mit Calliope coden

Nadine Dittert erklärt, dass Computer von selbst nichts können. Während wir unsere Hand schnell zurückziehen, wenn sie eine heiße Herdplatte berühren, kann ein Computer keine Reaktion auf eine Aktion zeigen, solange sie nicht von einem Menschen programmiert wurde. Nadine Dittert und Eva-Sophie Katterfeldt haben die Calliopes, mit denen die Schülerinnen heute in Gruppen arbeiten sollen, bereits vorprogrammiert. So können die Mädchen schon mal eine Idee davon bekommen, was für Funktionen der Calliope haben kann. Passend zum Projektnamen „smile“, erscheint ein lächelndes Gesicht durch die LED-Lämpchen, wenn man den Calliope schüttelt. Die Mädchen sind begeistert.

Um den Calliope programmieren zu können, schließt man diesen an einen Laptop an. Mit einem Online-Programm kann man den Calliope über verschiedenste Schaltflächen selbst programmieren, was die Schülerinnen für den Rest der ersten Stunde einfach spielerisch ausprobieren können.

Nachdem die Mädchen ihre ersten Versuche präsentieren, schließen Nadine Dittert und Eva-Sophie Katterfeldt die Stunde mit einer kleinen Feedbackrunde. Die Mädchen sind alle durchweg begeistert, negatives Feedback fällt niemandem ein. Ganz im Gegenteil, die meisten Mädchen äußern schon die Idee, sich den Calliope zu Weihnachten zu wünschen. Die Informatikerinnen geben uns den Ausblick in der nächsten Stunde, das Programmieren des Calliopes mehr mit dem Gedanken an ein intelligentes Kissen zu verbinden und geben den Mädchen die Hausaufgabe mit, sich Ideen für die Umsetzung zu überlegen.

Im Bus zurück zur Schule sind die Mädchen müde vom Tag, was sie nicht davon abhält, weiter über den Calliope zu schwärmen.

Bildquellen

  • Unsere Wissenschaftlerinnen im Fablab: SFB 1232 / Claudia Sobich
  • Mit Calliope coden: SFB 1232 / Claudia Sobich
  • Claudia Sobich: SFB 1232 / Maria Hilken
  • Programmiergespräche: SFB 1232 / Claudia Sobich

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