Heute ist es unsere Aufgabe alles über die Fahrradteile herauszufinden, die wir letzte Woche zerlegt haben. Ab in den Computerraum also, um mal das Internet zu befragen…
Der „Stelzenbau“, wie die WFOler liebevoll ihr Hauptgebäude nennen, und in dem sich auch der Computerraum befindet, ist gerade frisch saniert. Neulich erst war die große Einweihungsfeier. Daher steht hier noch nicht alles an seinem Platz, aber die Computer laufen zumindest. Und sofort finden sich die Teams zusammen, die letzte Woche den Reifen, den Gepäckträger, den Sattel und weitere Bestandteile des Fahrrads zerlegt haben.
Wir bereiten unseren Besuch bei der Fahrradmanufaktur in Oldenburg vor und wollen vorab klären, wo und wie die Dinge entstanden sein könnten, aus denen ein Fahrrad besteht. Welche Rohstoffe wurden eingesetzt? Wo auf der Erde sind die zu finden? Welche Materialien sind daraus entstanden? Warum werde diese und keine anderen Materialien genutzt?
Schnell finden die Kinder heraus, das der Rohstoff für Aluminium Bauxit heißt und u. a. in Australien abgebaut wird. Aluminium ist im Rahmen des Fahrrads zu finden, überlegen sie, weil der so leicht ist. Der Gepäckträger ist wohl eher aus Stahl, der muss ja auch etwas aushalten. Dass Stahl und Aluminium am Fahrrad zu finden sind, hat bestimmt auch damit zu tun, dass diese Materialien nicht so rostanfällig sind, vermuten einige.
Für die Stahlherstellung benötigt es neben Eisenerz auch Kohle, darüber hatten wir schon mehrfach in den letzten beiden Jahren gesprochen. Trotzdem finden es viele spannend, sich den Prozess der Stahlgewinnung noch einmal anzusehen. Dabei wird auch gleich notiert, dass Eisen das häufigste Element auf dieser Erde ist, Eisenerz sehr häufig in Brasilien vorkommt und die Verarbeitung zu Stahl hauptsächlich in China stattfindet.
Die Gruppe, die sich mit den Reifen beschäftigt, ist überrascht herauszufinden, dass Gummi eigentlich Kautschuk ist und aus dem Saft eines Baumes hergestellt wird… doch nein, das wird gleich revidiert: Heutzutage wird Kautschuk synthetisch und damit aus Erdöl hergestellt. Ist wahrscheinlich weniger aufwändig und preiswerter, vermuten die Kinder. Erdölproduzenten sind die Länder Saudi-Arabien, Russland und auch die USA.
Ledersättel sind nicht sehr häufig, aber die Kinder lesen sich in die Lederherstellung ein und stellen fest, dass auch in Europa viel Leder produziert wird . Dass der Prozess der Lederbearbeitung „Gerben“ genannt wird, ist einigen neu. Die Gruppe versucht aber auch herauszubekommen, wie der Schaumstoff in Kunststoffsätteln wohl produziert wird und finden heraus, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Kunststoffe aufzuschäumen. Auf jeden Fall, so konstatieren sie, braucht es Material für den Sattel, dass einen schön entspannt Fahrrad fahren lässt. Eigenschaften wie weich und elastisch werden genannt.
Am Ende der Stunde tragen wir alle Informationen zusammen. Während Finn Meiners die Runde moderiert, trägt Nils Horstmann alles in eine Excel-Datei für alle sichtbar am Beamer ein. Gute Arbeit heute, wir fühlen uns auf jeden Fall vorbereitet für unseren Besuch nächste Woche in Oldenburg.
Claudia Sobich ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und für die Wissenschaftskommunikation im SFB 1232 zuständig.
Bildquellen
- Auf der Suche nach Antworten: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Stahlherstellung – total spannend: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Ist das die richtige Erklärung?: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Information werden zusammengetragen: SFB 1232 / Claudia Sobich
- Claudia Sobich: SFB 1232 / Maria Hilken
- Fahrradteile: alle Bilder von: Pexels